Callcenterbetrug - Erneutes Auftreten des falschen „Microsoftmitarbeiters“

Bei der Germeringer Polizei wurden jüngst wieder zwei Fälle angezeigt, bei denen sich ein angeblicher Mitarbeiter von Microsoft via Telefon Zugang zu den Computern von zwei angerufenen Geschädigten aus Gilching verschaffen konnte. .
Im ersten Fall, der sich am Montag, den 19.02.ereignete erhielt ein 70-jähriger Rentner aus Gilching auf seinem Festnetz einen Anruf von einem falschen Microsoftmitarbeiter. Unter der „Legende“, dass sein Computer von einem Hackerangriff betroffen sei, veranlasste der Anrufer sein Opfer zu verschiedenen Tastatureingaben am PC und erlangte mit dem sog. „Team Viewer“ Fernzugang zum PC des Gilchingers. Hier öffnete er das Onlinebanking des Rentners und ließ sich mehrere TAN´s von ihm am Telefon übermitteln. Im Hintergrund transferierte der Täter hierdurch Gelder vom Konto des Geschädigten. Dann fragte der dreiste Betrüger noch die Kreditkartendaten ab, indem er sein Opfer diese Daten in eine von ihm bereitgestellte Maske am Bildschirm eingeben ließ.
Um die auszuschöpfenden Bezahlformen noch abzurunden, wurde der ahnungslose Rentner noch aufgefordert sog. I-Tunes-Karten (Gutscheinkarten) im Wert von mehreren hundert Euro zu kaufen. Die Codes zum freischalten der Gutscheinkarten sollten später per Telefon abgefragt werden. Mit den so erlangten Codes können die Täter die Gutscheine dann sofort und anonym einlösen.
Beim Kauf der I-Tunes-Karten in einem Gilchinger Geschäft wurde er glücklicherweise von einem Verkäufer vor dieser Betrugsmasche gewarnt , worauf er vom Kauf der Karten abließ. Nun kamen dem Rentner Zweifel an dem gesamten Procedere im Gespräch mit dem vermeintlichen Microsoftmitarbeiters. Er musste im Anschluss feststellen, dass via Onlinebanking mehrere Überweisungen getätigt wurden und auch die Kreditkarte wurde mehrfach belastet.
Seinen PC kann der Rentner zwar noch starten, aber da der Team-Viewer immer noch aktiv ist, nutzt das Betrugsopfer den PC nicht mehr für das Internet.
Im zweiten Fall wurde ein 65-jähriger Mann durch einen englisch sprechenden Mann auf seinem Festnetz angerufen und ebenfalls dazu gebracht, bestimmte Tastenkombinationen in seinen PC einzugeben. Letztlich hatte auch dieser Anrufer Zugriff auf den PC seines Gesprächspartners und führte verschiedene Aktionen auf demselben durch. Der angerufene Gilchinger ließ sich im Laufe des Gesprächs noch davon überzeugen, eine I-Tunes-Karte für 100 Euro zu kaufen.
Den Code gab er dem aufdringlichen Betrüger in einem zweiten Telefonat im Anschluss preis.
Auf seinem Konto stellte der 65-Jährige dann noch fest, dass es zu zwei versuchten SEPA-Lastschriften gekommen war, die jedoch mangels Deckung nicht durchgeführt wurden.
Präventionshinweis:
Nicht nur in diesem Zusammenhang wird davor gewarnt am Telefon sensible Daten (Kontodaten, Kreditkartendaten, Zugangsdaten zu Onlinediensten etc.) an Fremde weiterzugeben oder auf deren „Anraten“ Eingaben am PC zu tätigen. Die Anrufer sind meist sehr gut geschult und wirken daher meist sehr überzeugend bei ihrem Gegenüber.

Polizei Germering | Bei uns veröffentlicht am 28.02.2018

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